Blutentnahmedrucken

 

 

 

Empfohlene
Entnahmezeit

Wegen der sich im Tagesverlauf einstellenden Konzentrationsänderungen von Laborparametern durch Arbeit, Essen, Hormonwirkungen, circadiane Rhythmen wird empfohlen, die Blutentnahme

zwischen 7.00 und 9.00 Uhr

am nüchternen Patienten
nach einer Nahrungskarenz von 12 bis 14 Stunden und einer Alkoholkarenz von 24 Stunden vorzunehmen.

 

 


 

Wichtig

Vor der Blutentnahme nicht joggen.
Blutentnahme im Ruhezustand.
Vor der Blutentnahme 5 -10 Minuten ruhig sitzen.
Blutentnahme immer im Sitzen oder im Liegen.

Unbedigt einzuhalten ist die 12-stündige Nahrungskarenz bei Untersuchungen zur Fettstoffwechseldiagnostik.
Mehrere Tage vor einem Glucosebelastungstest sollte eine kohlenhydratreiche Diät vermieden werden.
Bei Bestimmung von Medikamentenspiegeln sollten die Messungen im Talspiegel vorgenommen werden, d.h. vor der nächsten oralen Einnahme oder i.v.-Gabe, vor der Morgenmedikation.

 

 


 

 

  Für praktisch diagnostische Zwecke ist ein leichtes fettarmes Frühstück allerdings ohne wesentliche Wirkung auf die Konzentration vieler Blutbestandteile.

 

 


 

Technik der
venösen Blutentnahme

Öffnen und Schließen der Hand vermeiden (Kaliumanstieg).
Staubinde 10 cm über der Punktionsstelle anlegen. Der Puls muss fühlbar bleiben, Staudruck <50 mm Hg, maximal 30 Sek. stauen.
Bewerten und Abtasten von Lage, Verlauf und Beschaffenheit der Vene.
Entstauen, desinfizieren (70% Isopropanol, 70-80% Äthanol)
Stauen (<50 mm Hg)
Entfernen der Schutzhülle über der Kanüle.
Mit Daumen der freien Hand, durch Zug die Haut der Punktionsstelle in Stichrichtung ziehen und spannen
Patient auf den bevorstehenden Einstich aufmerksam machen
Mit der Kanüle in Richtung Vene stechen (Stichwinkel <30°). Schliffseite der Kanüle nach oben richten (Abbildung)
Nicht tiefer einstechen als der Venendurchmesser.
Mit Kolben nur so viel Unterdruck geben, dass das Blut frei auslauft (Nadel bei Stopp des Blutflusses drehen).
Entstauen, sobald Blut fließt.
Nach Beendigung der Blutentnahme, Tupfer auf die Einstichstelle legen,
Kanüle rasch zurückziehen und Tupfer sofort fest anpressen.
Blutfluss durch Druck stoppen.
Arm nicht beugen lassen (Wundschluss wird gestört),
Patient kann gegebenfalls Tupfer selbst andrücken.
Schnellverband anlegen.

 

 


 

Wichtig für PCR

  Da schon minimale Kontaminationen der Proben zu falsch positiven Untersuchungsergebnissen führen können,
bei der Blutabnahme immer frische Handschuhe tragen und Blut in Monovetten abnehmen.
Bei Blutabnahmen an mehreren Patienten in Folge, Handschuhe wechseln.

 

 


 

Reihenfolge der
Materialgewinnung

Vor der Blutentnahme werden die benötigten Monovetten etc. in festgelegter Reihenfolge vorgerichtet.
Zur Vermeidung von Kontaminationen wird zuerst das Blut in Röhrchen oder Monovetten ohne Zusätze, danach in solche mit Zusätzen (Citrat, Heparin, EDTA, Na-Fluorid) aufgefangen.
Blut für Gerinnungsteste nie zuerst abnehmen, da die erste Blutportion zwangsläufig mit Gewebesaft kontaminiert ist.
Zur Wahrung der Sterilität sollte das zuerst entnommene Blut für mikrobiologische Untersuchungen (Blutkulturen) verwendet werden.

 

 


 

Reihenfolge

1. Blutkulturen (Sterilität!)
2. Volblut
3. Citratblut  (Gerinnung!)
4. Heparinblut
5. EDTA-Blut (Calcium-Komplexierung)
6. Na-Fluoridblut (Glykolysehemmer).

 

 


 

Siehe auch

Präanalytik